Handy ersetzt MP3-Player: Verkaufszahlen von MP3–Playern seit 5 Jahren rückläufig

Das Handy ersetzt für viele Nutzer spezialisierte Geräte wie PDAs, Digitalkameras und MP3-Player. Wie sich das auf die Verkaufszahlen von digitalen Abspielgeräten auswirkt, hat jetzt eine BITKOM-Studie ermittelt. Demnach sind die Verkaufszahlen von MP3- und MP4-Playern seit fünf Jahren rückläufig.

Wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) mitteilte, wurden im Jahr 2010 in Deutschland 17 Prozent weniger MP3- und MP4-Player verkauft als 2005. Während damals noch 8,4 Millionen Stück über den Ladentisch gingen, sind es heute nur noch 5,7 Millionen. Noch drastischer wirkt sich der Wandel beim Umsatz aus. Innerhalb von fünf Jahren sank dieser von fast 700 Millionen auf etwa 400 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 21 Prozent.

Quelle: apple.com

Dieser Trend ist nicht nur in Deutschland zu beobachten, sondern in ganz Europa. In der Europäischen Union beläuft sich der Rückgang der MP3-Player-Verkäufe in diesem Jahr auf etwa 15 Prozent. Insgesamt wurden 28,6 Millionen Geräte verkauft, was einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro entspricht. Die meisten Musik-Player werden nach wie vor in Großbritannien verkauft. Allerdings sinken die Verkaufszahlen dort auch am stärksten. Allein im Vergleich zum Vorjahr wurden 20 Prozent weniger Geräte abgesetzt.

Der Grund für das sinkende Interesse an MP3-Playern dürften die mit immer mehr und besseren Funktionen ausgestatteten Handys sein. Heutzutage kann fast jedes Handy Musik über das Headset wiedergeben. Sony Ericsson hat sogar seit einigen Jahren eine Serie von Mobiltelefonen mit dem Walkman-Logo auf dem Markt. Auch der Marktführer Nokia bietet spezielle Musik-Handys an. Die meisten Smartphones bieten eine Klinkenbuchse für alle gängigen Kopfhörer. Aber auch über Geräte wie Net- und Notebooks können Musikfans unterwegs ihre Lieblingssongs hören und brauchen dafür keinen speziellen MP3-Player mehr.