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Reizvolle Werbung: Erotik in der Fernsehwerbung

Ich brauche nur die Haustür öffnen oder den Fernseher anmachen, dann sehe ich es: Überall bin ich von sexy gekleideten Frauen umgeben, schmachten mich gut gebaute Männer an. Und das, nicht weil ich anders bin, sondern gerade weil ich wie jeder andere durchschnittliche Bewohner dieses Landes, zu dem Zielpublikum mindestens einer Markenfirma gehöre.


Und wenn jemand heutzutage etwas erfolgreich verkaufen, ein Image verbessern oder einfach nur den Zuschauer / Zuhörer wohl gesonnen stimmen möchte, dann kann er dies am besten über Erotik respektive Sex-Appeal in seiner Werbung. Erotik ist ein Teil unserer Kultur geworden, sie zeigt sich in unserer Kleidung, in unserem Lebensstil, warum also nicht auch in der Werbung? Denkt der Werbetreibende. Denn Sex verkauft sich bekanntlich. Oder eher doch nicht?

Wie sieht es denn eigentlich mit der Wirkung erotischer Werbung aus? Erinnern Sie sich denn in einem TV-Clip noch an die Marke „Alpha Romeo“, wenn eine Schönheit wie Catherine Zeta-Jones sich darin räkelt? Oder denkt der geneigte Ehemann wirklich noch an ein Geschenk für den Geburtstag seiner Frau, wenn die neue Unterwäsche an Topmodellen den Laufsteg auf und ab getragen wird? Würde unsere Oma die „Lätta“ kaufen, nur weil sich eine junge Frau freizügig im Bett mit zwei Männern vor ihr räkelt?

Und mögen wir „Durchschnittsbürger“ überhaupt Erotik in Fernsehspots? Oder nackte Haut auf Plakaten? Treffen die so genannten Werbefachleute denn noch so hundertprozentig ihr Ziel, wenn sie im Wettkampf um die Gunst des Käufers auf die Waffe des menschlichen Körpers setzen, oder schießen sie weit daneben?

Die Frage der Wirksamkeit von erotischer Werbung beantwortet sich, meiner Meinung nach, indem man die Art und Weise der Inszenierungen betrachtet. Plumper Sex bringt nichts für die Marke. Um etwas auszulösen und zu bewirken sollte Erotik entweder direkt mit dem Produkt zu tun haben, oder sinnvoll in den Kontext eingebunden sein. Humorvolles Spiel, gefühlvolles Einweben oder ästhetischer Ausdruck bergen in jedem Fall mehr Chancen auf Erfolg bei beiden Geschlechtern, als die direkte oder phantasielose Darstellung nackter Menschen. Gerade in der Subtilität und Kreativität liegen für mich persönlich die Schönheit und der Charme von erotischer Werbung. Als Beispiel für erfolgreiche erotische Werbespots möchte ich hier – nach meinem eigenen Geschmack – die Freixenetwerbung nennen (in der ein Sekttropfen eine auf die Haut tätowierte Rose zum Erblühen bringt), bzw. auch diverse Parfumwerbungen, die es meiner Ansicht nach bisher am ehesten verstehen, ästhetische Erotik zu produzieren, ohne die Grenzen zu überschreiten.

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