Blu-ray-Anteil bei gekauften Filmen nun bei fast 10 Prozent
Beim Kauf von Filmen entscheiden sich die Verbraucher in Deutschland immer öfter für Blu-ray-Discs statt für DVDs. Kauf-Downloads von Filmen legen in der Gunst der Filmfans ebenfalls zu. Ein kleines Plus gibt es allerdings sogar noch beim DVD-Verkauf, wie die aktuellen Zahlen des Bundesverband Audiovisuelle Medien zeigen.
Die Nachfrage nach Filmen auf Blu-ray-Disc ist im dritten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 127 Prozent gestiegen. Der digitale Kauf von Filmen (Kauf-Downloads) schnellte sogar um 419 Prozent in die Höhe. Den größten Anteil bei Kaufvideos haben aber nach wie vor DVDs. Das geht aus Zahlen hervor, die der Bundesverband Audiovisuelle Medien nennt.
Das überrascht, liest man doch ständig vom großen Schaden durch illegale Filmdownloads. Man könnte den Eindruck gewinnen, kaum jemand gibt mehr Geld für Filme und Serien ausgibt, die er kostenlos downloaden oder über ein illegales Streaming-Portal gratis ansehen kann. Doch das Gegenteil ist richtig: Der Bundesverband Audiovisuelle Medien meldet für das dritte Quartal 2010 den höchsten Kaufmarkt-Absatz aller Zeiten. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurden mit 76,7 Millionen Einheiten 11 Prozent mehr Kaufvideos abgesetzt.
Durch das Plus von 127 Prozent bei Blu-ray-Discs liegt der Blu-ray-Anteil bei gekauften Filmen nun bei fast 10 Prozent. Die Zahl der Kauf-Downloads legte von 400.000 auf 2 Millionen zu. Das ist noch nicht viel, aber der prozentuale Anstieg von 419 Prozent zeigt, dass die Bereitschaft wächst, für Filmdownloads zu zahlen.
Interessant: Sogar die DVD-Verkäufe legten um 3 Prozent zu. Die deutlich stärkere Nachfrage nach Blu-ray-Discs und bezahlten Downloads führt also noch nicht zu sinkenden DVD-Verkäufen.
Anders sieht es beim Videoverleihgeschäft aus: Die Nachfrage nach physischen Datenträgern wie DVDs ging zurück. Dieses Minus wird durch Video-on-Demand (Online-Videotheken) und Pay-per-View (Pay-TV auf Abruf gegen extra Gebühr) aber nahezu ausgeglichen. Von Juli bis September 2009 wurden erst 2,5 Millionen Videoinhalte digital gegen Gebühr ausgeliehen, dieses Jahr waren es im dritten Quartal schon 4,4 Millionen. Hinzu kommt: Bei Video-on-Demand und Pay-per-View sind die Leihgebühren gegenüber physischen Datenträgern um 48 Prozent höher.
Für herkömmliche Videotheken sieht die Zukunft damit recht düster aus. Beim Kauf von Filmen spielen Downloads dagegen noch keine große Rolle. Der beliebteste Film dieses Jahres ist bisher übrigens „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Der Kinoerfolg führt bisher in den DVD-Verkaufscharts, den Blu-ray-Verkaufscharts und bei den Verleihcharts der deutschen Videotheken.
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