iPad/Kindle Kombo beherrscht den E-Eeader Markt
Das iPad von Apple und der Kindle von Amazon sind beide erfolgreich. Apple wird mit seinem Tablet-Computer den Kindle nicht verdrängen, denn das iPad und der Kindle erfüllen jeweils einen verschiedenen Zweck. E-Book-Reader mit Komfortfunktionen dagegen liegen irgendwo dazwischen und deshalb stehen ihre Chancen schlecht.
Nachdem das iPad der Öffentlichkeit präsentiert worden war, konnte man im Internet unzählige Vergleiche zwischen iPad und Kindle finden. Oft war zu lesen, dass Apple mit seinem vielseitigen Tablet-Computer den E-Book-Reader von Amazon überflüssig machen würde.
Solche Artikel werden inzwischen nicht mehr geschrieben, denn inzwischen ist klar, wo die Stärken und Schwächen des iPad liegen.
Amazon senkt den Preis
Außerdem hat Amazon reagiert und ein neues Kindle-Modell vorgestellt, dass mit einem Preis von nur 139 Dollar deutlich billiger als frühere Gerätegenerationen ist. Derzeit sieht es danach aus, als ob Amazon genau den richtigen Weg eingeschlagen hat. Anstatt sein E-Book-Lesegrät dem iPad ähnlicher zu machen, konzentriert man sich auf die eigenen Stärken und die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe: Menschen, die mit ihrem mobilen Endgerät vor allem Lesen möchten.
Hochwertige E-Book-Reader
Zur Consumer Electronics Show in Las Vegas Anfang Januar stellten einige Firmen ihre E-Book-Reader vor, die zum Teil deutlich mehr Möglichkeiten bieten als der Kindle. Hätte Apple nicht bald darauf das iPad präsentiert, hätte Amazon darauf reagieren und ebenfalls ein E-Book-Lesegerät mit deutlich mehr Funktionen anbieten müssen.
Für die Hersteller von E-Book-Readern hat sich das Premium-Segment ihres Marktes aufgelöst, bevor es sich überhaupt entwickeln konnte. Mobile Endgeräte, mit denen man wesentlich mehr machen kann als Bücher oder Zeitungen zu lesen, müssen sich nicht allein mit dem iPad messen. Nahezu jeder große Hardwarehersteller und eine Reihe kleinerer Firmen entwickeln selbst Tablet-Computer. Wer möchte schon einen Luxus-E-Book-Reader kaufen, der genauso viel wie ein iPad kostet, aber weniger Funktionen bietet?
Damit bleibt den Herstellern von E-Book-Readern nur der Bereich einfacher Lesegeräte, in dem Amazon bereits eine sehr starke Stellung hat. In Deutschland hat bisher kaum jemand etwas vom Skiff e-reader von Sprint und Hearst, dem Iliead von IREX oder dem QUE von Platic Logic gehört und daran wird sich erst einmal nichts ändern. IREX ist das Geld ausgegangen, Sprint und Hearst haben den Skiff aufgegeben und Plastic Logic hat angesichts der veränderten Marktsituation entschieden, die erste Generation des QUE gar nicht in den Handel zu bringen.
Komfortfunktionen sind nicht gefragt
Neuerungen wie ein biegsamer Bildschirm würden den Nutzern von E-Book-Readern sicherlich gefallen. Aber sie sind nicht so interessant, als dass man dafür so viel Geld wie für ein iPad ausgeben würde. Die gute Ablesbarkeit des Displays, sogar bei Sonnenschein im Freien, und die sehr lange Akkulaufzeit machen den Kindle und andere einfache E-Book-Reader zur ersten Wahl für Buchleser. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Gewicht. Selbst wenn der Akku des iPad lange genug halten würde, wäre es zum stundenlangen Lesen keine gute Wahl. Der niedrige Preis spricht ebenfalls dafür, sich zum Lesen einen E-Book-Reader wie den Kindle zu kaufen. Das bedeutet: Tablet-Computer und preiswerte E-Book-Lesegeräte können beide auf lange Sicht Käufer finden. Für teure E-Book-Reader mit Komfortfunktionen scheint es nicht genug Bedarf zu geben.
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Als Buchhändler in Berlin habe ich schon über hundert Leute mit einem iPad getroffen – noch nie hat sich hier ein Kindle gezeigt. Der Journalist, der mal eines hatte (Werbegeschenk) hat es gleich wider verschenkt. Kindle ist amazons Wunschdenken und aus meiner Sicht ohne Chance…
@Bernd: Es gibt eben noch keine Amazon Kindle Bücher in Deutschland, außerdem muss man sich das aus den USA bestellen. Ich weiß auch nicht warum Amazon solange braucht, um in DE ein ähnliches Angebot aufzubauen. Wahrscheinlich spielen die den ganzen Kicker.
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