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Review: APB – All Points Bulletin – Das neue Online GTA im Test

Bei dem Third-Person-Shooter APB – All Points Bulletin von Publisher Electronic Arts geht es um Respekt, Ruhm und viel Geld, wahlweise als Gangster oder auf der Seite der Guten. Das Massive Multiplayer Online Game ähnelt dabei der Grand Theft Auto-Serie so stark, dass man sich dabei wie bei einer Online-GTA Version fühlt. Die offene Spielwelt sowie die fast unzähligen Veränderungsmöglichkeiten im Spiel machen APB – All Points Bulletin auf den ersten Blick zum neuen Genre-Krösus, doch dieser Eindruck stimmt nicht ganz.


Nahezu unendliche Missionen, eine riesige Online-Spielwelt und die verschiedensten Möglichkeiten, das Spiel eigenhändig zu verändern. Dazu wird dem Spieler einiges an Action geboten und die Ab-18 Altersfreigabe zeigt, dass es bei APB – All Points Bulletin richtig zur Sache geht. Klingt alles nach einem wirklich spannenden Gaming-Titel. Doch leider gibt es bei dem MMO viele Fehler, die dem Spiel nicht gerade gut tun.

ApB Online Gta

Wir wollen jedoch nicht voreilig aburteilen und widmen uns daher in einem ausführlichen Review nicht nur den Schwächen, sondern auch den Stärken des Online-GTA Clons. Was vorab zu erwähnen ist: bei APB – All Points Bulletin fallen laufende Kosten an. Im Kaufpreis sind die ersten 50 Spielstunden enthalten, danach werden für weitere 20 Stunden jeweils 6,29 € fällig. Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit, für 8,99 Euro eine Monats-Mitgliedschaft zu erwerben, was sich für Fans des Spiels richtig lohnt.

APB Story

APB: All Points Bulletin spielt in der modernen Stadt San Paro, in der ein ständiger Kampf zwischen Vollstreckern und Kriminellen tobt, und der Spieler muss sich entscheiden, welcher Fraktion er angehören möchte.

Das Spiel besteht in der Regel daraus, dass die beiden Seiten in Missionen gegeneinander kämpfen, in denen eine Seite eine Reihe von Zielen erfüllen muss, während die andere Seite versucht, sie daran zu hindern. Das Spiel sucht dann nach einem oder mehreren Vollstrecker-Spielern mit den gleichen Fähigkeiten und anderen Kriterien und erteilt ihnen den Auftrag, den Raub zu verhindern und die Kriminellen festzunehmen oder zu eliminieren. Für die Teilnahme an diesen Missionen erhalten die Spieler Geld, mit dem sie Waffen, Fahrzeuge und das Aussehen ihres Charakters aufrüsten können, was den Spielverlauf beeinflusst.

APB - All Points Bulletin

Das Spiel wird in der Third-Person-Perspektive gespielt. Upgrades, Ausrüstung, Waffen, Fahrzeuge und Kleidung können bei verschiedenen Kontakten in der Stadt (oder alternativ an Terminals im Sozialviertel) erworben werden, während Munition an Automaten-ähnlichen Terminals gekauft wird. Sowohl die Kontakte als auch die „Automaten“ sind über die drei Hauptbezirke der Stadt verstreut. Zwei der Bezirke verfügen über eigene, vollständig persistente Teile von San Paro, mit eigener Fußgänger-KI und einem dynamischen Tag-/Nachtzyklus, sowie über bestimmte Kontakte und Missionen.

Der dritte Bezirk fungiert hauptsächlich als soziale Komponente, ist viel kleiner, hat keine Fußgänger, schränkt den Zugang zu Waffen und Fahrzeugen ein und beherbergt Werkstätten, Auktionshäuser, Musikstudios und verschiedene andere Geschäfte für Nicht-Spieler-Charaktere (NPC). Im dritten Distrikt können sich die Spieler, auch wenn sie zu gegnerischen Fraktionen gehören, nicht gegenseitig verletzen und nur über den Chat miteinander kommunizieren. In den anderen beiden Bezirken dürfen sich die Spieler während bestimmter Missionsszenarien und/oder wenn auf einen Spieler ein Kopfgeld ausgesetzt ist, gegenseitig angreifen (sofern sie zu einer gegnerischen Fraktion gehören). Außerhalb dieser Missionen können die Spieler immer noch Waffen ziehen und benutzen, aber Kugeln, Granaten usw. wirken nicht auf andere Spieler, auch nicht auf solche der gegnerischen Fraktion. Dies verhindert Deathmatching und Griefing.

Außerdem gibt es zwei weitere Bezirke, die unter die Kategorie „Fight Club“ fallen. Diese bieten reine Spieler-gegen-Spieler-Umgebungen (PvP) für erfahrenere Spieler und Clans. Je nach Fraktion haben die Spieler entweder eine Prestige- oder eine Berühmtheitsstufe, die von 0 bis 5 reicht. Diese Stufe steigt, wenn der Spieler erfolgreich Aktionen durchführt, die der Sache seiner Fraktion dienen, wie z. B. das Töten von Spielern der gegnerischen Fraktion, das erfolgreiche Abschließen von Missionen oder das Ausführen von Aktivitäten, die nur für die eigene Fraktion gelten. Solche fraktionsspezifischen Aktionen sind z. B. das Ausrauben von Fußgängern für Kriminelle oder die Verhaftung von Kriminellen für Vollstrecker. Der Schwierigkeitsgrad sinkt, wenn der Spieler seine Fraktion behindert, z. B. durch Teamkilling, Sterben und Zerstören von Stadtobjekten als Vollstrecker.

Das Spiel verfügt über ein spielinternes Musiksystem, das dem von Grand Theft Auto ähnelt. Es enthält etablierte Acts, aber auch aufstrebende Künstler wie Honey Claws, Atlas&i, Avosetta, Negative pH, Paulie Rhyme und Pendulum.Das Spiel erlaubt es den Spielern, Musik in den Musikplayer zu importieren. Wenn andere Spieler denselben Song ebenfalls in ihren Musikplayer importiert haben, hören sie die Musik im Autoradio des Spielers. Wenn ein anderer Spieler nicht denselben Song importiert hat, wählt Last.fm stattdessen einen ähnlichen Song aus, der gespielt wird. Der Spieler kann auch seine eigene Musik erstellen, indem er die Optionen des Musikeditors nutzt, die im Social District zur Verfügung stehen.

Spielwelt: Social -und Action-Distrikte

Bei APB – All Points Bulletin findet sich der Spieler auf den Straßen der fiktiven Stadt San Paro wieder. Einer riesigen virtuellen Spielwiese, die durch eine besondere Architektur besticht, denn die Spieler können bei dem Online-GTA Clon selbst Hand anlegen und die gesamte Spielwelt mit eigenen Kreationen bereichern. Eine wirkliche Story gibt es bei APB jedoch nicht.

Online GTA im Test

Der Spieler kann sich zu Beginn entscheiden, ob er auf der Seite der Polizeikräfte oder als Gesetzloser ins Spielgeschehen eingreifen möchte, das war es auch schon. Auch eine Hintergrundgeschichte sucht man bei  APB – All Points Bulletin vergeblich, denn bei den nahezu unendlichen Missionen geht es eigentlich nur darum, jemanden zu beschützen oder aus dem virtuellen Leben scheiden zu lassen. Viel Abwechslung gibt es also nicht.

Was die virtuelle Umgebung in APB – All Points Bulletin angeht, so bietet San Paro einiges an Abwechslung. Die Spielwelt, die nicht nur nach einer Online-GTA Version aussieht, sondern sich auch so anfühlt, ist in drei unterschiedliche Distrikte aufgeteilt: zwei Player-versus-Player Bereiche, die sogenannten Action-Maps, sowie eine Art Marktplatz. In diesem sozialen Distrikt können Spieler bei den verschiedenen NPC-Händlern einkaufen oder ihre erbeuteten Waren und Waffen in dem dort ansässigen Auktionshaus meistbietend versteigern. In den beiden PvP-Gebieten kann man sich dann so richtig austoben.

Online GTA

Jedem Spieler steht ein Auto zur Verfügung, dass er per Editor komplett selbst gestalten kann und mit dem er sich durch San Paro bewegt, um die verschiedenen Aufträge der gekennzeichneten Kontaktpersonen zu erledigen. Im August 2019 einigte sich Little Orbit darauf, die APB-IP an Unit Game zu verkaufen. Dabei handelt es sich um einen „Best of both worlds“-Deal, bei dem Unit Game die Entwicklung eines komplett neuen APB-Handyspiels übernehmen wird, das zunächst auf dem asiatischen Markt entwickelt und dann weltweit expandieren soll, während Little Orbit die Rechte am aktuellen APB Reloaded-Titel für PC, Xbox One und PlayStation 4 behält, um den Titel weiterzuentwickeln und zu erweitern.

Charakter und Individualisierung in All Points Bulletin

Die Charaktererstellung bei APB – All Points Bulletin gehört wohl mit zu dem Spannendsten, was das Online-GTA ähnliche MMO zu bieten hat. Hier bieten sich dem Spieler nahezu unendliche Möglichkeiten, den eigenen Avatar so stylisch wie möglich aussehen zu lassen.

APB

Die Kleidung lässt sich komplett nach dem eigenen Geschmack anpassen. Und auch das Aussehen der Spielfigur kann verändert werden, zum Beispiel durch unterschiedliche Tattoos und Piercings. Da zu jedem Charakter immer ein Fahrtzeug gehört, lässt sich dieses natürlich auch aufpimpen. Auch hier stehen dermaßen viele Optionen zur Verfügung, dass nahezu kein Auto wie das andere aussieht.

APB charakter Editor

Daher, dass es sich bei APB – All Points Bulletin um einen Third-Person-Shooter handelt, sehen also nicht nur die anderen Spieler den mit Mühe erstellten Charakter. Gleiches gilt natürlich auch für das selbst aufgemotzte Auto.

Gameplay: Teamarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg

APB – All Points Bulletin ist ein reines Multiplayer-Game. Kein Wunder, handelt es sich doch um ein MMO. Doch auch hier kann sich der Spieler natürlich auch alleine auf die Jagd nach Ruhm und Ehre begeben, ohne sich einem Clan oder kleineren Gruppen anderer Spieler anzuschließen. Doch auf Grund des unausgewogenen Gameplay bleibt der Alleingang eher den erfahreneren Spielern vorbehalten. Wer die verschiedenen Missionen bewältigen will, dem bleibt effektiv sowieso nur die Unterstützung anderer Spieler.

Review: APB

Ein passendes Beispiel: man erhält als Gesetzloser den Auftrag, einen NPC zu töten. Gleichzeitig nehmen aber auch fünfzig andere Spieler auf Seiten der Polizei an dieser Quest teil und beschützen die Zielperson. Einer gegen fünfzig, da hat man bereits von Anfang an keine Chance. Doch auch dieser negativen Eigenschaft von APB – All Points Bulletin kann man etwas Positives abgewinnen, denn die Zusammenarbeit ist schließlich das, was ein echtes MMO ausmacht.

In Sachen Gameplay sieht es bei APB – All Points Bulletin leider nicht wirklich gut aus. Wer sich als Neuling in die PvP-Distrikte wagt, dem kann es passieren, dass er bereits nach wenigen Minuten die Flucht antreten muss. Anfängerzonen sucht man hier vergebens, was den Spielspaß bereits zu Beginn ziemlich belasten kann. Doch nicht nur was die Spielbalance von APB angeht, lässt das Spiel einiges vermissen.

All Points Bulletin

Auch die auf Dauer recht eintönigen Missionen und auch die immer wieder auftretenden Lags machen dem Spieler das virtuelle Leben schwer. Hinzu kommt, dass die beiden Hauptattraktionen von APB – All Points Bulletin, schießen und fahren, ebenfalls ziemlich unausgewogen daher kommen. Einen Gegner zu treffen, gestaltet sich schwierig und wirkt ein bisschen wie bei älteren Shootern. Die Steuerung des Fahrtzeugs ist sogar noch um einiges komplizierter und kaum mit GTA zu vergleichen.

APB Haupt- und Nebenmissionen

Die eigentliche Hauptmission bei APB – All Points Bulletin dürfte wohl das Überleben auf den beiden Action-Maps sein. Das alleine ist vor allem am Anfang ziemlich schwierig. Hinzu kommen dann die unterschiedlichen Aufgaben, die der Spieler von den NPCs erhält. Nach der erfolgreichen Beendigung einer Mission steigt der sogenannte Bedrohungsgrad, der durch bis zu fünf Sternen dargestellt wird und nach einiger Zeit auch wieder von alleine sinkt.

APB - All Points Bulletin

Ab dem dritten Stern werden dem Spieler Polizisten entgegen gestellt, um die Aufgaben noch weiter zu erschweren. So bekommt man es also recht schnell mit anderen Spielern zu tun, wenn man sich in diesem Fall auf die Seite der Gangster geschlagen hat. Alleine auf Grund der Missionsgestaltung kann man auch hier wieder von einem Online-GTA sprechen.

Grafik -und Systemanforderungen

Wie bereits angesprochen, hat der Spieler bei APB – All Points Bulletin immer wieder mit Lags zu kämpfen, die den Spielfluss unterbrechen. Damit das inoffizielle Online-GTA nicht noch weiter eingeschränkt wird, empfiehlt sich ein relativ starker Spiele-PC mit mindestens 2 GHz CPU-Leistung und am besten vier Gigabyte Arbeitsspeicher.

APB Grafik

Die Grafik bei APB gehört für ein reines MMO zu einer der Besten, so dass sich eine Grafikkarte mit 265 Megabyte oder mehr empfiehlt. Hinzu kommt der mit etwa 20 GB recht groß ausfallende benötigte Speicherplatz. Wer die Hardware-Anforderungen erfüllen kann, dem bietet APB – All Points Bulletin dann zumindest einen optischen Leckerbissen.

Hintergründe und Historie

APB: All Points Bulletin ist ein Open-World-Multiplayer-Online-Videospiel für Microsoft Windows, das von Realtime Worlds entwickelt und von Reloaded Productions übernommen wurde, das zum Unternehmen GamersFirst gehört. Little Orbit hat GamersFirst im Jahr 2018 übernommen und ist nun für die Entwicklung des Spiels verantwortlich. Das Spiel ist in städtischen Gebieten angesiedelt und besteht aus zwei Fraktionen, den Enforcers und den Criminals, die Untergruppen in einer der beiden Fraktionen bilden und Missionen durchführen können. Die Entwicklung des Spiels wurde von David Jones geleitet. Es wurde 2010 in Nordamerika und Europa veröffentlicht.

Nachdem Realtime Worlds unter Insolvenzverwaltung gestellt wurde, wurden die Server für das Online-Spiel später im Jahr 2010 abgeschaltet, aber sie wurden reaktiviert, als das Online-Gaming-Unternehmen K2 Network APB für 1,5 Millionen Pfund kaufte und es unter ihrer Tochtergesellschaft Reloaded Productions als Free-to-Play-Spiel unter dem Namen APB: Reloaded neu auflegte. Im Jahr 2015 kündigte Deep Silver in Zusammenarbeit mit Reloaded Productions und The Workshop Entertainment Versionen des Spiels für die PlayStation 4 und Xbox One an. Das Spiel wurde schließlich 2016 für Xbox One und 2017 für die PlayStation 4 veröffentlicht. Seit 2019 liegen die Urheberrechte von APB bei Unit Game, das eine Reihe von APB-Spielen entwickelt.

Fazit

Die Resonanz auf APB war gemischt, wobei das Spiel im Februar 2016 auf Metacritic eine durchschnittliche Bewertung von 58% erreichte. In den ersten Rezensionen gaben PC Gamer dem Titel 55/100 und Eurogamer APB eine 6/10, 1UP gab APB die Note D und Destructoid eine 35/100. Andere Rezensionen waren besser, IGN gab eine Bewertung von 77/100 ab und Edge eine 7/10. Der Hauptkritikpunkt ist, dass das Spiel unfertig und unterentwickelt wirkt.

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