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Review: Dirt 2 Rennspiel im Test

Es gibt zwar einige Rallye-Simulationen auf dem Markt, doch steht eine Serie mit deutlichem Abstand auf Platz 1 der Beliebtheitsskala: die des verstorbenen Rallyefahrers Colin McRae. Der aktuelle Titel, Colin McRae: DiRT 2 von Publisher Codemasters, gilt als das erste DirectX-11-Rennspiel. Doch ist DiRT 2 wirklich so ein dermaßen gutes Spiel? Wir wollen in dem folgenden Review das Rallye-Game näher unter die Lupe nehmen und ausführlich testen.


Bereits im Jahre 1998 erschien mit Colin McRae Rally der erste Teil der Rallye-Serie. Mittlerweile hat Publisher Codemasters sechs weitere Teile auf den Markt gebracht, DiRT 2 war dabei der bislang letzte. Der schottische Rallyefahrer Colin McRae, einer der erfolgreichsten überhaupt, wurde zum Namensgeber für die Spiele-Umsetzung und wird seit dem eng mit der Serie in Verbindung gebracht. In dem folgenden Review wollen wir Colin McRae: DiRT 2 ausführlich vorstellen.

DiRT 2 ist ein Simcade-Rennspiel, das 2009 von Codemasters entwickelt und veröffentlicht wurde, zunächst für Nintendo DS, PlayStation 3, PlayStation Portable, Wii und Xbox 360 und später für PC-Plattformen (Windows, OS X). Es ist das erste Spiel der Serie seit McRaes Tod im Jahr 2007 und das letzte, das seinen Namen im Titel trägt. Es ist auch das erste und einzige Spiel der Serie, das auf einer Nintendo-Heimkonsole erhältlich ist, und das letzte Spiel der Serie, das auf Handhelds veröffentlicht wird.

Story

Eine wirkliche Hintergrundgeschichte hat Colin McRae: DiRT 2 zwar nicht, doch tut das dem Spielspaß nicht den geringsten Abbruch. Bereits zum Start wird der Spieler mit rockiger Musik und einem, für ein Rallye-Spiel eher untypisches modernes Menü-Design begrüßt. In dem Spiel treten Ken Block, Travis Pastrana, Tanner Foust, Dave Mirra und Mohammed ben Sulayem auf. Das Spiel enthält viele neue Renn-Events, darunter auch Stadion-Events.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot mitsubishi Eclips 2008
Quelle: dirt2game.com

Zusammen mit dem Spieler reist ein Wohnmobil von einem Event zum anderen und dient als „Hauptquartier“ für den Spieler. Das Spiel bietet eine Reihe von modernen Off-Road-Events, die den Spieler in verschiedene und anspruchsvolle reale Umgebungen führen. Das Spiel findet in Asien, Europa, Afrika und Nordamerika statt. Das Spiel umfasst fünf verschiedene Veranstaltungstypen sowie drei weitere „spezielle“ Spielmodi. Im World Tour-Modus treten die Spieler in Mehrwagen- und Solorennen an neuen Schauplätzen gegeneinander an, und es gibt auch einen neuen Mehrspielermodus. Die Fortsetzung Dirt 3 wurde 2011 veröffentlicht.

Das gesichtslose Alter-Ego, mit dem man später die einzelnen Rennstrecken unsicher macht, wird leider nicht weiter beleuchtet. Das Einzige, was der Spieler erfährt ist, dass der Charakter in einem Wohnwagen lebt und damit von Strecke zu Strecke reist. Doch benötigt man bei Colin McRae: DiRT 2 auch nicht wirklich einen ausgearbeiteten Story-Hintergrund, schließlich geht es darum, Spaß zu haben.

Spielwelt

Was die Spielwelt bei Colin McRae: DiRT 2 angeht, kann man aus dem Vollen schöpfen. Wenn man eher auf Stadt-Kurse steht, kann man im Laufe des Spiels zum Beispiel nach London, Los Angeles oder auch Tokio reisen. In Sachen Off-Road verschlägt es den Spieler unter anderem nach Marokko, China oder auch Malaysia.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Welt England
Quelle: dirt2game.com

Hier erwarten den Spieler sehr unterschiedliche Strecken, beispielsweise die staubige Wüste oder der Dschungel. Somit sorgt Colin McRae: DiRT 2 für viel Abwechslung und auf Grund des zum Teil ordentlichen  Schwierigkeitsgrades wird der Rallye-Knaller auch nicht so schnell langweilig.

Charaktere

Neben dem eigenen Alter-Ego, der jedoch wie bereits gesagt ziemlich gesichtslos daher kommt, trifft man im Laufe des Spiels einige bekannte Stars der Szene. Travis Pastrana, Dave Mirra oder auch Ken Block sind nur einige der Namen. Auch dieses Feature macht Colin McRae: DiRT 2 zu einem interessanten Titel.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Andere Rennfahrer
Quelle: dirt2game.com

Die Stars bleiben jedoch zumeist im Hintergrund und erscheinen nur auf der Bildfläche, wenn der Spieler selbst von einem der Jungs angerufen und zu einem Rennen eingeladen wird. Codemasters verzichtet ansonsten auf den Tiefgang bei den Charakteren von Colin McRae: DiRT 2 und konzentriert sich mehr auf das, was das Spiel ausmacht: Action und spannende Rennen.

Plattformen

Colin McRae: DiRT 2 ist, anders als noch der Vorgänger, auf so gut wie allen Systemen verfügbar. Neben der Version für den PC gibt es die Rallye-Simulation noch für die Konsolen Xbox 360, Playstation 3 und die Wii von Nintendo.

Colin McRae: DiRT 2 Verpakung
Quelle: dirt2game.com

Darüber hinaus wurden auch die Spiele-Handhelds nicht vergessen, denn auch der Nintendo DS und die Playstation Portable werden unterstützt. Die Versionen unterscheiden sich untereinander zwar nicht, doch was die Steuerung angeht, hat der PC leicht das Nachsehen. Hier empfiehlt sich ein externes Lenkrad oder eine vergleichbare Steuerung, denn sonst erhöht sich bei Colin McRae: DiRT 2, mit Maus und Tastatur gespielt, der Schwierigkeitsgrad deutlich.

Gameplay

In Sachen Gameplay besticht Colin McRae: DiRT 2 natürlich in der Hauptsache durch das Fahren. Auf den bereits angesprochenen Strecken geht es um Schnelligkeit, präzise Lenk- und Driftmanöver sowie um einige Aufgaben, die der Spieler erledigen muss. Wer beispielsweise eines der Rennen gewinnt, bekommt sogenannte Karrierepunkte.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Gameplay mitshubischi
Quelle: dirt2game.com

Aber auch neue Strecken und Schauplätze werden durch solche Erfolge freigeschaltet. In Sachen Spiel-Modi bietet Colin McRae: DiRT 2 auch einiges an Abwechslung. Neben den eher klassischen Platzierungsrennen gibt es spannende Duelle, sowie Zeit- und Ausscheidungsrennen. DiRT 2 bietet insgesamt sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade und fünf unterschiedliche Kamera-Perspektiven. Der Abschluss sei dem Schadensmodell gewidmet. Hier setzt Colin McRae: DiRT 2 klar auf Realismus, bietet dem Spieler aber auch die Möglichkeit, dieses auszuschalten.

Haupt- und Nebenmissionen

Beginnen wir ausnahmsweise mit den Nebenmissionen. Diese gibt es zwar nicht wirklich im bekannten Maße bei Colin McRae: DiRT 2, doch die Mini-Games im Menü sorgen trotzdem für ein wenig Zwischendurch-Unterhaltung. In Sachen Hauptaufgaben bietet die Rallye-Simulation einen ähnlichen Aufbau wie einige Konkurrenten auch.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Nebenmission Sprung
Quelle: dirt2game.com

Man beginnt mit einer der bereits zu Beginn verfügbaren Strecken und fährt natürlich um den Sieg. Schafft man diese Aufgabe, werden nach und nach die anderen Rennstrecken freigeschaltet. Und auch neue Duell-Möglichkeiten gibt es. Insgesamt gesehen, steht bei Colin McRae: DiRT 2 der Arcade-Faktor klar im Vordergrund und der Karrieremodus unterstützt das Gewinnen wollen noch weiter.

Single -und Multiplayer

Alleine der Singleplayer-Modus in Colin McRae: DiRT 2 sorgt für viele Stunden an Spielspaß. Und auch der Multiplayer-Modus macht richtig Laune, wenn man nicht gerade im Split-Screen fahren muss. Hier hätte Codemasters einiges besser machen können. Doch sei es drum, dafür kommt beim Online-Modus schon genug Spaß auf.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Multiplayer Autos Wüste
Quelle: dirt2game.com

Die Spieler können hier unter anderem sogar eigene Renn-Wettbewerbe veranstalten und das sogar in Teams gegeneinander. Darüber hinaus gibt es im Mehrspieler-Bereich von Colin McRae: DiRT 2 auch ein Leaderboard, in dem man zum Beispiel die besten Rundenzeiten für die jeweiligen Strecken angezeigt bekommt. Das schafft einen weiteren Ansporn, seinen Boliden noch schneller über die Strecken zu jagen.

Colin McRae: Dirt 2 bietet eine Reihe von Multiplayer-Modi, die über das PlayStation Network, Games For Windows – Live und Xbox Live sowie im lokalen Multiplayer-Modus gespielt werden können. Bis zu acht Spieler können in Ranglisten- (Pro Tour) oder Nicht-Ranglisten-Matches (Jam Session) gegeneinander antreten. In der Kategorie „Jam Session“ können beliebige Fahrzeugklassen auf beliebigen Strecken eingesetzt werden; das Spiel weist die Veranstalter darauf hin, wenn eine Kombination nicht unbedingt ratsam ist, wie z. B. Trailblazer-Fahrzeuge auf einer Rallycross-Strecke. Ranglistenspiele sind im Vergleich dazu viel eingeschränkter; nur die vorgeschriebenen Fahrzeuge dürfen auf einer Strecke eingesetzt werden.

Grafik- und Systemanforderungen

Die hauseigene Ego-Engine schafft in Colin McRae: DiRT 2 eine bisher noch nicht da gewesene Optik. Hinzu kommt, das dass Spiel auch DirecX11 unterstützt. Die Grafik gehört sicherlich zu einer der Besten im Bereich der Renn-Simulationen, benötigt allerdings auch einiges an Hardware-Ressourcen, zumindest was die PC-Version angeht.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot BMW Pprsche Grafik
Quelle: dirt2game.com

Die Minimalanforderungen liegen bereits bei einer Prozessorleistung von mindestens drei Gigahertz, oder eben direkt einer der neuen i7-CPUs. Beim Arbeitsspeicher werden zwei, oder besser drei Gigabyte RAM fällig und auch die Grafikkarte sollte über ein GB RAM verfügen.

Entwicklung und Veröffentlichung

Kurz vor der Veröffentlichung von Dirt 1 wurde Dirt 2 von Matthew Horsman, dem Chefdesigner des Spiels, als ein im Vergleich zu seinem Vorgänger verbessertes und verfeinertes Spiel beschrieben. Die Engine EGO, die ursprünglich in Race Driver: Grid verwendet wurde, wurde aktualisiert, um die Spezifikationen der PlayStation 3 besser auszunutzen und die Auslastung der Multicore-Prozessoren auf der Xbox 360 und dem PC zu verbessern. Die Flashback-Fähigkeit, die es den Spielern ermöglicht, die Zeit mitten im Rennen zurückzuspulen, eine neue Funktion in Grid, wurde aufgrund ihrer Beliebtheit beibehalten und verbessert. Darüber hinaus wurden die Funktionen und der Umfang der Multiplayer-Komponente, die in Colin McRae: Dirt oft als recht dürftig kritisiert wurde, komplett neu in die Serie aufgenommen.

Ken Block war während der gesamten Entwicklung des Spiels als Berater für das Fahrverhalten und das Physikmodell tätig. Als Block zum Beispiel die erste Entwicklungsversion des Spiels spielte, fiel ihm auf, dass die Autos nicht genug Grip hatten. Dies wurde berücksichtigt und das Fahrverhaltensmodell verbessert. Dirt 2 verwendete die Audiotechnologie Ambisonics. Es war das erste PC-Videospiel, das standardmäßig die Rapture3D-Sound-Engine von Blue Ripple Sound verwendete. Es war auch eines der ersten Videospiele, das den damals neuen Grafikstandard DirectX 11 auf den Chipsätzen der Serien ATI 5000 und NVIDIA Geforce 400 implementierte. Firebrand Games, der Entwickler von Race Driver: Create and Race, entwickelte eine Nintendo DS-Version von Dirt 2, die auf der Octane-Engine laufen sollte, die auch in Firebrands DS-Version von Race Driver: Grid verwendet wird, und dessen 3D-Grafik, Benutzeroberfläche und Streckeneditor nutzt.

Dirt 2 war ein offizieller Sponsor von Ken Block, Travis Pastrana, Tanner Foust und Dave Mirra vom Subaru Rally Team USA. Eine Demo des Spiels wurde am 20. August 2009 im PlayStation Store und auf dem Xbox Live-Marktplatz veröffentlicht. Die Demo für den PC erschien am 29. November; sie bietet denselben Inhalt wie die Konsolen-Demo und zusätzlich höhere Grafikeinstellungen und ein Benchmark-Tool. Die Mac OS X-Version des Spiels wurde von Feral Interactive veröffentlicht.

Im Februar 2009 enthüllte Codemasters Pläne, „eine Reihe kleiner DLC-Pakete kurz nach der Veröffentlichung zu veröffentlichen, mit denen die Spieler das Spiel personalisieren und erweitern können“. Letztendlich veröffentlichte Codemasters nur zwei kleine herunterladbare Inhalte, die im Wesentlichen wie Cheat-Codes funktionierten. Dabei handelte es sich um den „Trust Fund“, mit dem alle Fahrzeuge, Lackierungen und Upgrades freigeschaltet werden, und den „Access All Areas“, mit dem alle Events und Strecken freigeschaltet werden.

Fazit

Alleine die wirklich traumhafte Grafik macht Colin McRae: DiRT 2 zu einem Must-Have-Titel. Ohne lange Eingewöhnungsphase geht es direkt auf die Rennstrecke und die verschiedenen Spiele-Modi sorgen für einiges an Abwechslung. Und wem das nicht reicht, der findet im Online-Mehrspieler-Modus weitere Herausforderungen.

Colin McRae: DiRT 2 Screenshot Fazit BMW
Quelle: dirt2game.com

Alles in allem ist Colin McRae: DiRT 2 also eigentlich mehr, als nur zu empfehlen. Auch wer sonst eher nicht auf Rallye-Simulationen steht, wird hier seine Freude haben. Übrigens: mit DiRT 3 wird der nächste Teil erst irgendwann in 2011 erscheinen. Also lohnt es sich bis dahin in jedem Fall, noch mal so richtig den Dreck auf zu wühlen und der Konkurrenz den Auspuff zu zeigen.

Die PlayStation-3-, Xbox-360- und PC-Versionen von Colin McRae: Dirt 2 erhielten positive Kritiken von Kritikern und erreichten eine Metacritic-Wertung von 89 für den PC und 87 für die beiden HD-Konsolen. Diese Versionen wurden auch von IGN positiv bewertet und erhielten eine Wertung von 8.4/10 von der amerikanischen Seite, und eine etwas positivere 9/10 von der britischen Seite. Eurogamer gab diesen Versionen von Colin McRae: Dirt 2 eine Wertung von 8/10, wobei die Hauptkritikpunkte das Fehlen von Wetter und Streckenverschlechterung sowie die Tatsache waren, dass Schäden nur noch wenig Einfluss auf das Spiel haben, da die Fahrer für jedes Rennen ein neues Auto erhalten. In Japan gab Famitsu den Versionen für PlayStation 3 und Xbox 360 eine Wertung von einer Neun, einer Acht und zwei Neunen, also insgesamt 35 von 40 Punkten.

Die Nintendo DS-Version wurde von einer geringeren Anzahl von Rezensenten als fast genauso gut wie die PS3-, Xbox 360- und PC-Versionen angesehen und erhielt eine Metacritic-Wertung von 73. IGN und Nintendo World Report bewerteten diese Version mit 8 von 10 Punkten und lobten den schnellen Aufbau und den umfangreichen Inhalt, einschließlich der Möglichkeit, Autos aufzurüsten und anzupassen sowie eigene Strecken zu entwerfen. Die Sumo-Digital-Versionen für Wii und PSP wurden mit Metacritic-Wertungen von 51 bzw. 55 als am schlechtesten bewertet. IGN bemängelte bei beiden Versionen die schlechte Steuerung, die KI und den Inhalt und vergab eine Wertung von 4 bzw. 4,2.

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