Was und wer ist Wikileaks überhaupt?
Kein Thema aus dem Internet hat die internationalen Schlagzeilen so nachhaltig bestimmt, wie zuletzt Wikileaks. Doch was ist Wikileaks überhaupt? Leaks ist englisch und bedeutet Lecks oder Löcher. Gemeint sind hiermit undichte Stellen, denn Wikileaks ist eine Webseite, über die eigentlich geheime Dokumente veröffentlicht werden können, die von allgemeinem, politischem oder ethischem Interesse sind.
Der Ursprung aller großen Skandale ist ein Leck: Eine undichte Stelle im System, die Informationen nach außen trägt. Genau hierauf hat sich Wikileaks spezialisiert. Leaks ist englisch und bedeutet nämlich Lecks oder Löcher. Wikileaks, die Webseite, die derzeit permanent in den Schlagzeilen zu finden ist, ist also eine Webseite über die eigentlich geheime Dokumente anonym veröffentlicht werden können. Bedingung dabei ist, dass die Enthüllungen von allgemeinem, politischem oder ethischem Interesse ist.
In erster Linie geht es bei den Veröffentlichungen von Wikileaks also um das Verhalten von Regierungen oder auch Unternehmen. In seinem Aufbau und seiner Optik hat sich Wikileaks insbesondere in der Startphase des Projekts eng an der freien Enzyklopädie Wikipedia orientiert. Daher stammt auch die namentliche Verwandtschaft. Eine weitere Beziehung oder gar eine rechtliche oder organisatorische Verflechtung von Wikileaks und Wikipedia gibt es jedoch nicht.
Gegründet wurde Wikileaks 2006. In den ersten drei Jahren konnten insgesamt 1,2 Millionen Dokumente gesammelt werden. Vor allem in China, Israel, Nordkorea, Russland, Simbabwe und Thailand stieß Wikileaks schon zu dieser Zeit auf Kritik. Die Regierungen der Länder sperrten daraufhin den Zugang zu Wikileaks. Mit der Zeit wurde deutlich, dass es zwar nicht an geheimen Dokumenten, wohl aber an Geld mangelt. Ab Dezember 2009 war daher statt der Webseite von Wikileaks nur noch ein Spendenaufruf zu sehen. Seit März diesen Jahres ist die Webseite wieder online.
Die Geheimdokumente gelangen nicht durch Hacker-Angriffe in den Besitz von Wikileaks. In erster Linie sind es Insider, die die Dokumente an das Enthüllungsportal weiterleiten. Hinsichtlich des öffentlichen Interesses ist das Jahr 2010 das erfolgreichste seit Gründung von Wikileaks. Insbesondere die Publikation des Afghan War Diarys und der Iraq War Logs haben international für Schlagzeilen gesorgt. Ein Grund hierfür ist, dass Wikileaks die Geheimdokumente nicht mehr nur im Internet, sondern über renommierte internationale Zeitungen auch in klassischen und als seriös bewerteten Medien veröffentlichen konnte.
Die letzte große Veröffentlichung waren die geheimen diplomatischen Berichte der US-Amerikaner über die Regierungen anderer Länder Ende November 2010. Seitdem wächst der Druck auf Wikileaks. Die URLs des Enthüllungsportals sind zeitweise nicht mehr erreichbar. Es folgen Kündigungen von Providern und einbehaltene Spendenzahlungen von Finanzdienstleistern. Als Reaktion hierauf, legten Unterstützer von Wikileaks die Webseiten der betreffenden Finanzdienstleister mittels DDoS-Attacken lahm.
Prominenter Name hinter Wikileaks ist Julian Assange. Der Australier ist Programmierer und gilt als Kopf des Teams. Derzeit sitzt Assange in Untersuchungshaft. Der Grund hierfür hat allerdings nichts mit Wikileaks zu tun. Assange wird der Vergewaltigung bezichtigt. Auch ein Deutscher gilt als prominenter Ex-Mitarbeiter von Wikileaks. Daniel Domscheit-Berg war bis September 2010 bei Wikileaks aktiv, ist aber dann nach Streitigkeiten mit Assange, der als schwierig gilt, ausgeschieden. Anschließend sind fünf weitere Führungsmitarbeiter ausgeschieden. Offiziell sind die Mitarbeiter von Wikileaks anonym. Ihr Anzahl wird in Spitzenzeiten auf bis zu 1.000 geschätzt. Alle arbeiten unentgeltlich.
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