YouTube.de muss Musik-Videos wegen GEMA-Streit löschen
Deutsche YouTube-Nutzer müssen sich darauf einstellen, bald auf einige Musik Videos nicht mehr zugreifen zu können. Nach dem Scheitern der Verhandlungen drängt die GEMA auf ein Löschen oder Sperren von Hunderten Videos bei YouTube.de. Die Verwertungsgesellschaft und das Videoportal konnten sich nicht auf Bedingungen für die legale Nutzung einigen.
Wieder einmal sind Verhandlungen über die Lizenzbedingungen zwischen der Verwertungsgesellschaft GEMA und dem Videoportal YouTube.de gescheitert. Und wieder müssen Internetnutzer in Deutschland damit rechnen, Musik Videos oder Texten von durch die GEMA vertretenen Künstlern nicht mehr aufrufen zu können.
Verhandelt wurde seit März vorigen Jahres. Die GEMA vertritt die Interessen der Künstler und möchte möglichst hohe Lizenzgebühren für die Verwendung von Musik und Liedtexten auf YouTube.de kassieren. Das Videoportal möchte die Kosten für die rechtmäßige Nutzung möglichst niedrig halten, denn noch lässt sich mit Online-Werbung auf Videoportalen nur wenig Geld verdienen.
Da die Lizenzverhandlungen erst einmal gescheitert sind, fordert die GEMA nun die Löschung von mehr als 600 Videos, die seit April vergangenen Jahres hochgeladen wurden. Alternativ soll der Zugriff für Nutzer aus Deutschland für die betreffenden Videos gesperrt werden.
Betroffen sind nicht nur Videos, die Musik oder Texte von GEMA-Kunden enthalten, sondern auch solche von Künstlern aus einigen anderen Ländern wie Frankreich, Italien, Großbritannien und den USA. Die GEMA gehört zu einem internationalen Verbund von Verwertungsgesellschaften, die jetzt ein Zeichen gegen die illegale Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken setzen wollen.
Im Raum steht sogar die Drohung, sämtliche Videos auf YouTube löschen zu lassen, die Inhalte aus dem Repertoire der Verwertungsgesellschaften enthalten. Da dieses Bündnis aus Verwertungsgesellschaften ungefähr 60 Prozent des weltweiten Musikrepertoires kontrolliert, wäre YouTube für Musikfans bald nicht mehr interessant.
Die Verwertungsgesellschaften sind allerdings daran interessiert, dass die Musik der von ihnen vertretenen Künstler intensiv auf YouTube genutzt wird, damit diese von den Einnahmen profitieren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen hofft die GEMA deshalb weiter auf eine für beide Seiten akzeptable Reglung für die Vergütung.
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