Review: BlackBerry Torch 9800 mit BlackBerry OS 6 im Test

Mit dem BlackBerry Torch 9800 wagt Research in Motion den Versuch, zwei Welten zusammen zu bringen: Das neue Smartphone besitzt einen Touchscreen und zusätzlich eine vollständige physische Tastatur zum Herausziehen. Der BlackBerry Torch 9800 ist zudem das erste Slider-Modell von Research in Motion.

Research in Motion (RIM) gerät mit seinen erfolgreichen BlackBerry-Modellen unter Druck, denn immer mehr Handykäufer greifen in letzter Zeit lieber zum iPhone oder einem Android Smartphone. Deshalb muss RIM auch Mobiltelefone mit großen Touchscreens anbieten, doch überzeugte BlackBerry-Nutzer möchten deshalb nicht auf eine physische Tastatur verzichten. Mit dem BlackBerry Torch 9800 versucht RIM, das Beste aus beiden Welten in einem Smartphone zu vereinen. Wie das gelungen ist, klärt ein Test auf neowin.net, der überwiegend positiv ausfällt.

Bedienung

Der BlackBerry Torch 9800 ist das erste Smartphone mit dem neuen Betriebssystem BlackBerry 6, was allerdings keine Umstellung bei der Bedienung bedeutet. Die Tastatur des Smartphones muss sich den Platz zwar nicht mit dem Bildschirm teilen, weil es sich um ein Slider-Modell handelt. Dennoch sind die Tasten recht klein, aber nach etwas Eingewöhnung lässt sich gut darauf schreiben. neowin.net hebt den recht großen Abstand zwischen der oberen Tastenreihe und dem oberen Teil des Gehäuses positiv hervor, durch den sich alle Tasten gut erreichen lassen.

Quelle: Blackberry.com

Größe und Gewicht

Mit rund 161 Gramm wiegt der BlackBerry Torch 9800 etwas mehr als das iPhone 4 und mit seinen Abmessungen von 111 mal 62 mal 14.6 mm ist er auch ein wenig voluminöser. Positiv fällt die gummierte, geriffelte Oberfläche der Gehäuserückseite auf, durch die das Mobiltelefon gut und vor allem sicher in der Hand liegt. Die glatten Oberflächen vieler Smartphones erhöhen die Gefahr, dass sie einem aus der Hand gleiten, beträchtlich.

Quelle: blackberry.com

Display und Kamera

Im Test von neowin.net fiel die hohe Genauigkeit auf, mit der das Display auf Eingaben reagiert. Die Qualität der Darstellung überzeugte ebenfalls. Auf einem 3,2 Zoll Bildschirm mit einer Auflösung von 480 mal 360 Bildpunkten muss man gegenüber den viel größeren Displays anderer Smartphones wie dem iPhone 4 natürlich Kompromisse eingehen. Der Bildschirm kann bei Fotos und Videoaufnahmen zum Beispiel nicht die gute Auflösung der eingebauten 5 Megapixel-Kamera angemessen umsetzen. Das bedeutet, dass etwa die Qualität von mit der Handykamera aufgenommen Fotos schlecht einzuschätzen ist. Mit der neuen Betriebssystemversion scheint RIM die schlechte Reaktionszeit der Kamera deutlich verbessert zu haben.

Quelle: BlackBerry.com

Hardwareausstattung

Der Hauptrprozessor ist mit 624 MHz getaktet und kann 512 MB Arbeitsspeicher nutzen. Weitere 4 GB stehen als interner Speicher zur Verfügung, der um 32 GB erweitert werden kann. Der Prozessor arbeitet schnell und wird Normalnutzer nicht enttäuschen. Internetverbindungen können über UMTS und WLAN (IEEE 802.11b/g/n) hergestellt werden. Der Akku hielt im Test von neowin.net bei typischer Nutzung zwei Tage lang durch, was für moderne Smartphones ein guter Wert ist.

Quelle: blackberry.com

Betriebssystem und App-Store

Obwohl sich am Bedienkonzept nicht grundsätzlich etwas geändert hat, unterscheidet sich BlackBerry 6 OS optisch von seinen Vorgängern. Praktisch ist die Möglichkeit, beim Homescreen die Zahl der angezeigten Icons einstellen zu können. Eine wichtige Neuerung sind zudem die Feeds verschiedener Dienste wie Twitter, Facebook, MySpace, Google Talk, Windows Live Messenger, Yahoo Messenger, AIM und BlackBerry Messenger. Gibt es dort irgendwo ein Update, macht BlackBerry 6 OS gleich darauf aufmerksam. Hilfreich ist die universelle Suche, mit der sich alle möglichen Dinge von Apps über E-Mails bis zu Kontakten auf dem BlackBerry finden lassen. Mit dem neuen Web Browser (basiert auf Webkit) funktioniert das Betrachten von Webseiten einfacher und besser als vorher.

Quelle: blackberry.com

Enttäuscht zeigt man sich bei neowin.net dagegen von der BlackBerry App World, dem App-Store von RIM. Die Softwareauswahl ist sehr viel kleiner als im AppStore von Apple und dem Android Market von Google. Das ist zwar kein spezielles Problem des neuen BlackBerry Torch 9800, wirkt sich aber dessen Attraktivität negativ aus.