Qual der Wahl: Welchen Prozessor soll ich für meinen PC kaufen?
Egal ob man seinen alten PC mit einem neuen Hauptprozessor aufrüsten oder einen neuen PC kaufen möchte, in jedem Fall sollte man die neue CPU sorgfältig auswählen. Wir sagen, welche Fragen man sich beim Kauf eines neuen Hauptprozessors stellen sollte, um eine gute Wahl zu treffen.
Welchen Hauptprozessor man kaufen soll, wenn man sich einen neuen PC anschafft oder seinen alten aufrüstet, ist gar keine so schwierige Frage. Die Auswahl an CPUs erscheint vielleicht zunächst verwirrend groß, doch wenn man weiß, was man braucht und weiß, welche Fragen man sich bei der Auswahl stellen muss, findet man schnell den passenden Prozessor.
Rüstet man den alten Computer auf oder hat sich schon fest für ein bestimmtes Mainboard entschieden, kann man seine Überlegungen auf mit der Hauptplatine kompatible CPUs beschränken. Ansonsten wird man zuerst überlegen, ob Intel oder AMD die bessere Wahl darstellt.
Intel ist schneller, AMD ist billiger
Möchte man das Maximum an Leistung aus seinem Computer herausholen, fällt die Auswahl leicht, denn Marktführer Intel hat derzeit die schnellsten CPUs zu bieten. Möchte man dagegen preiswert kaufen, bietet sich meistens eine CPU von AMD an. Bei gleicher Leistung zahlt man für einen AMD-Prozessor mitunter deutlich weniger. Aktuell kann man einen AMD Black Edition Phenom II X4 965, einen der schnellsten AMD-Prozessoren, im Internet schon ab 160 Euro kaufen. Für den ungefähr gleichwertigen Intel Core i5-680 zahlt man über 100 Euro mehr. Entscheidet man sich für eine besonders schnelle Intel CPU, muss man für ein passendes Mainboard zudem ebenfalls einen spürbar höheren Preis einkalkulieren.
Übertaktung einbeziehen
Berücksichtigen sollte man bei der CPU-Wahl außerdem, dass Intel-Prozessoren meistens bessere Möglichkeiten zum Übertakten bieten. Kauft man absichtlich einen etwas schwächeren und damit günstigeren Intel-Prozessor, um ihn von Anfang an zu übertakten, gleicht sich der Preisunterschied zwischen AMD und Intel zum Teil wieder aus. Allerdings kann bzw. möchte nicht jeder seine CPU übertakten.
Rechenkerne und Taktrate
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Hauptprozessors ist die Anzahl seiner Rechenkerne. Je mehr Kerne die CPU hat, desto schneller ist sie. Neben der Taktrate der CPU-Kerne hängt die Gesamtleistung noch von einem anderen Faktor ab: Einige Intel-Prozessoren beherrschen Hyper-Threading, wobei man zu jedem Kern noch einen virtuellen Kern hinzuzählen kann. Eine Six-Core-CPU kann dank Hyper-Therading dann zwölf Threads auf einmal berechnen.
Allerdings nutzen viele Programme nicht alle Rechenkerne, manchmal wird sogar nur ein einziger Kern von einem Programm unterstützt. Wer heute einen neuen Hauptprozessor kauft, sollte dennoch mindestens zu einer Quad-Core-CPU greifen, denn nach und nach werden Multi-Core-Prozessoren immer besser unterstützt. Die Preisersparnis bei einer einer Dual-Core-CPU ist nicht mehr groß genug, als dass es sich lohnen würde, auf einen Quad-Core-Prozessor zu verzichten. Eine Six-Core-CPU benötigen derzeit aber nur die wenigsten Nutzer.
Bei der Taktrate kann man weniger anspruchsvoll sein, denn erstens lohnt es sich nicht, einen besonders schnellen Hauptprozessor sozusagen auf Vorrat zu kaufen, obwohl man derzeit nicht so viel Rechenleistung benötigt. Zweitens kann man später möglicherweise durch Übertakten das benötigte Plus an Leistung ohne Zusatzkosten erzielen.
Cache
Wichtige Informationen für die Auswahl eines Hauptprozessors finden sich außerdem bei Angaben wie Level 2 Cache (L2-Cache), Level 3 Cache (L3-Cache) bzw. Intel Smart Cache (was ebenfalls Level 3 Cache bedeutet). Daneben steht immer ein Wert in Megabyte (MB), der die Größe des Cache angibt. Dieser Cache ist ein Zwischenspeicher zwischen dem Prozessor selbst und dem Arbeitsspeicher. Wenn häufig benötigte Informationen nicht jedes Mal aus dem im Vergleich zum Cache langsamen Arbeitsspeicher geholt werden müssen, kann der Prozessor infolge kürzerer Wartezeiten schneller arbeiten. Daher ist ein großer Cache ein guter Cache.
TDP-Wert
Vor dem Kauf eines neuen Hauptprozessors sollte man einen Blick auf die verschiedenen TDP-Werte werfen. TDP steht für Thermal Design Power und gibt an, wie viel Energie eine CPU maximal benötigt. In Tests werden typischerweise Angaben zum TDP-Wert im Leerlauf, Normalbetrieb bzw. bei einfachen Aufgaben wie der Arbeit mit Office-Programmen und unter Volllast wie bei grafisch anspruchsvollen Spielen gemacht. Der TDP-Wert gibt Aufschluss über den Stromverbrauch und damit über die beim Betrieb anfallenden Kosten. Kurzfristig handelt es sich zwar nur um niedrige Kosten, doch wenn der Computer über mehrere Jahre täglich genutzt wird, summieren sich die Kosten zu einem Betrag, den man unbedingt berücksichtigen sollte.
Schnelle CPUs benötigen grundsätzlich mehr Strom als langsamere, wohingegen die Energieeffizienz (Leistung pro benötigtem Watt Strom) bei den schnelleren CPUs oft besonders gut ausfällt. Konkret bedeutet das: Benötigt man tatsächlich einen besonders schnellen Hauptprozessor, sollte dessen hoher Strombedarf kein Hindernis für den Kauf sein. Entscheidend ist vielmehr, dass man keinen schnelleren Prozessor kauft, als man tatsächlich braucht. CPUs mit niedrigem Strombedarf benötigen außerdem weniger Kühlung und sind deshalb leiser, was ganz besonders bei Multimedia-PCs im Wohnzimmer wichtig ist. Aber auch beim Arbeiten schont ein leiser Hauptprozessor die Nerven. Mit einer guten Dämmung des PC-Gehäuses lässt sich beim Thema Lärmminderung aber (auch nachträglich noch) viel erreichen.
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